Selbstbehauptung ist keine Selbstverständlichkeit

Selbstbehauptung ist keine Selbstverständlichkeit

So sehr es sich Lehrer und Eltern wünschen würden – leider sind Begegnungen mit anderen Menschen nicht immer von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet, sondern können unter Umständen bedrohlich werden.

Was mache ich, wenn ich bedroht oder angegriffen werde? Wie kann ich mich schützen?

Diese Fragen gingen der Klasse H7a der Alteburg-Schule Biebergemünd vor einigen Monaten durch den Kopf, weshalb die Klassenlehrerinnen Alexandra Beutel und Birte Seibel mit der Klasse Antworten darauf finden wollten.

Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von Hakim Falioune (Kampfsport MKK), der dankenswerterweise einen Selbstbehauptungskurs kurz vor den Ferien ermöglichte. In diesem konnten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Handlungsmöglichkeiten kennenlernen und üben.
So wurden beispielsweise mehrere Varianten geübt, wie man sich befreien kann, wenn man festgehalten wird. Dabei immer das eigene Gleichgewicht im Blick zu behalten, war gar nicht so einfach. Richtig auspowern konnten sich alle bei verschiedenen Übungen auf den Matten – und ganz nebenbei feststellen, wie unfassbar viel Kraft in jedem steckte! Etwas kniffliger war es, sich aus dem Schwitzkasten zu befreien. Es ging jedoch keineswegs darum, den „Gegner“ mit perfekt ausgefeilter Technik außer Gefecht zu setzen! Kampfsportprofi wird man schließlich nicht in ein paar Tagen.

Die Zeit mit Hakim zeigte nicht nur, wie stark jede und jeder einzelne ist. Die wahrscheinlich größte Überraschung war, dass viel mit Freundlichkeit erreicht werden konnte.
Vielleicht war der bedrohlich wirkende Mensch, der scheinbar die Tür versperrte, gerade nur müde oder in Gedanken? Dann reichte schon eine freundliche Bitte, um durchgelassen zu werden. Dies war im Ampelsystem „grün“.
Wenn das nicht genügte, wurde zu „gelb“ gewechselt: Der Gesichtsausdruck wurde ernst, der Körper gerade, die Stimme fest und lauter.
„Rot“ bedeutete, dass man noch lauter und körperlich werden musste.
Die Anwendung dieser Verhaltensampel wurde in weiteren Rollenspielen geübt, damit sich die Schülerinnen und Schüler später in anderen Situationen daran erinnern.

Auch wenn der Selbstbehauptungskurs viel zu schnell vorüber war, konnten erstaunlich viele Fragen oder Sorgen der Klasse geklärt werden. Jede und jeder hat etwas Neues über sich gelernt, an der eigenen Selbstsicherheit arbeiten und – last, but not least – unheimlich viel lachen können!
Dieses Erlebnis wird sicher allen als Highlight in Erinnerung bleiben. Die Durchführung wäre ohne die großzügige Unterstützung der Heinrich Sauer & Josef Schmidt Stiftung nicht möglich gewesen. Wir bedanken uns sehr herzlich dafür!

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